IT-Service-Einführung: Die 5 größten Herausforderungen – und wie Sie sie meistern

 

Neue IT-Services zu entwickeln ist das eine – sie erfolgreich in Betrieb zu bringen, das andere. Basierend auf unserer Erfahrung aus zahlreichen Beratungsprojekten zeigen wir Ihnen die 5 häufigsten Stolpersteine in der IT-Service-Einführung – und wie Sie diese aus dem Weg räumen, um Ihr Projekt zum Erfolg zu führen. 

 

Warum eine gute Vorbereitung der IT-Service-Einführung wichtig ist

In vielen IT-Projekten zeigt sich: Die reine Entwicklung ist nur die halbe Miete.  

Genauso wichtig ist, dass die Service-Einführung fachlich, organisatorisch und technisch sauber vorbereitet ist – ein Prozess, den wir auch als Service Readiness bezeichnen. Er entscheidet darüber, ob Ihr IT-Projekt wirklich nachhaltig erfolgreich ist – oder ob Sicherheitslücken, unklare Verantwortlichkeiten oder ungeschulte Teams den Betrieb verzögern. 

Welche sind die fünf größten Herausforderungen und wie meistern Sie diese? 

 

 

 

1. Der Betrieb wird zu spät eingebunden

Oft wird in IT-Projekten der spätere Betrieb zu spät oder gar nicht aktiv eingebunden. Anforderungen aus Sicht des IT-Service-Managements fehlen in der Planung – was zu nachträglichen Anpassungen und Verzögerungen führt. 

Deswegen: Planen Sie den Betrieb von Anfang an mit ein – idealerweise in einem DevOps-ähnlichen Setup. Dokumentieren Sie gemeinsam Anforderungen, Schnittstellen, Rollen und Betriebsprozesse. So vermeiden Sie doppelte Arbeit und sorgen für eine nahtlose Übergabe. 

 

2. Fehlende Betriebs-, Sicherheits- oder Migrationskonzepte

Ein anderes typisches Szenario ist, dass der neue IT-Service zwar technisch funktioniert – aber ein klares Konzept für den Betrieb, die Sicherheit oder die Migration fehlt.  

Haben sie daher von Anfang an ein integriertes Konzept parat, das Betrieb, Sicherheit und Transition zusammen denkt. Prüfen Sie frühzeitig: Was sind die Betriebs- und Sicherheitsanforderungen? Wie sieht ein realistischer Migrationsplan aus? 

 

3. Unklare Anwendungsfälle – unzufriedene Nutzer

Kennen Sie das? Die Lösung ist live – doch die User beschweren sich, weil wichtige Funktionen fehlen oder nicht wie erwartet funktionieren. 

Häufig liegt das daran, dass die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer nicht systematisch einbezogen wurde. Funktionale und nicht-funktionale Anforderungen wurden unzureichend beschrieben.  

Sie sollten daher stets auf dem Schirm haben, alle Anwendungsfälle strukturiert und vollständig zu erfassen – unter Einbezug aller relevanten Stakeholder. Denken Sie dabei auch an Anforderungen wie Performance, Verfügbarkeit oder Benutzerfreundlichkeit

 

4. Kein stringentes Anforderungs- und Testmanagement

Wenn Anforderungen unsystematisch dokumentiert oder nur mündlich abgestimmt wurden, ist es fast unvermeidlich, dass nach dem Go-Live Fehler auftreten. Und ohne durchgängige Teststrategie erhöht sich das Risiko für Nachbesserungen.  

Mit einem strukturierten Anforderungs- und Testmanagement, klaren Verantwortlichkeiten sowie Versionierung und Rückverfolgbarkeit lassen sich solche Probleme vermeiden. Dabei können sowohl klassische als auch agile Methoden wie ITIL oder SCRUM unterstützen. Wer auf ein strukturiertes Anforderungs- und Testmanagement setzt, erkennt Fehler frühzeitig, reduziert den Nacharbeitsaufwand und sorgt für einen stabilen Service ab dem ersten Tag. 

 

5. Agilität trifft auf klassische Serviceprozesse – und es knirscht

In vielen Projekten treffenagile Softwareentwicklung und traditionelle Betriebsprozesse aufeinander – und genau an dieser Schnittstelle entstehen häufig Reibungen. Während die Entwicklung von Flexibilität und schnellen Iterationen lebt, verlangt der IT-Betrieb klare Zuständigkeiten und festgelegte Abläufe. Diese unterschiedlichen Ansätze führen beim Go-Live nicht selten zu Konflikten. Sinnvoll ist es daher, agile Entwicklungsansätze mit bewährten IT-Service-Prozessen zu kombinieren, etwa durch hybride Projektmodelle. Dann kann ein gemeinsames Verständnis entstehen – und eine Brücke zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit. 

 

Schulung: Bringen Sie Ihr Service Management auf das nächste Level

Sie möchten nicht nur typische Stolpersteine vermeiden, sondern Ihr IT-Service-Management strategisch aufstellen? Dann empfehlen wir Ihnen unsere zweitägige Präsenzschulung „Service Management als Steuerruder für Ihre IT“.

Mit einem praxisnahen Fokus auf modernes Service Design lernen Sie, wie Sie IT-Services wirksam modellieren, organisieren und steuern – inklusive aktueller Trends, bewährter Methoden und konkreter Ansätze für Ihre Organisation.

Für wen? Die Schulung richtet sich an IT-Leitende, Service-Owner, Verantwortliche für IT-Governance und alle, die IT-Services strategisch und kundenorientiert gestalten wollen.

Zur Schulung anmelden

Autoren

André Brinkmann ist Senior Managing Consultant bei HiSolutions und berät Organisationen bei der Optimierung und strategischen Weiterentwicklung ihrer IT-Serviceprozesse. Mit langjähriger Führungserfahrung in der Industrie sowie umfassender Expertise in IT Service Management, Projektmanagement und Datenschutz begleitet er seine Kunden bei der Einführung leistungsfähiger IT-Governance-Strukturen. Sein Fokus liegt auf der Umsetzung bewährter Standards wie ITIL, Cobit und ISO 9001 sowie auf der praxisnahen Gestaltung effizienter Prozesse entlang des gesamten IT-Service-Lebenszyklus – von der Anforderungsaufnahme über das Betriebsmodell bis hin zur Qualitätssicherung.

LinkedIn-Profil

Nachricht hinterlassen

 

Martin Glaser ist Senior Manager bei HiSolutions und unterstützt Organisationen bei der strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung ihrer IT-Services. Mit einem fundierten Hintergrund als Diplom-Informatiker und langjähriger Projekterfahrung berät er Unternehmen insbesondere beim Aufbau serviceorientierter IT-Organisationen, der Definition leistungsfähiger Serviceportfolios sowie der Gestaltung digitaler Arbeitsplatzlösungen. Sein Fokus liegt auf der Verbindung von IT-Strategie, Servicearchitektur und Financial Management, um nachhaltige Strukturen und transparente Leistungen in der IT zu etablieren.

LinkedIn-Profil

Nachricht hinterlassen