Unternehmen investieren Millionen in IT und OT (Operational Technology), kennen aber ihre eigene IT-Landschaft nur unvollständig. Welche Systeme sind tatsächlich produktiv im Einsatz? Und welche laufen bald aus der Wartung? Welche ungenutzten Lizenzen verursachen zu hohe Kosten? Welche Abhängigkeiten gefährden im Ernstfall den Betrieb?
Diese Intransparenz ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko. Sie führt auch zu unnötigen Ausgaben und bremst Innovation. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit integriertem IT-Asset-Management (ITAM) den kompletten Überblick über Ihre IT- und OT-Landschaft gewinnen – und dadurch Kosten senken, Risiken reduzieren und Innovation gezielt vorantreiben.
Integriertes IT-Asset-Management (ITAM) bedeutet, alle IT- und OT-Assets – wie Server, Clients, mobile Endgeräte, Netzwerkinfrastruktur, Cloud-Services, Softwarelizenzen aber auch Steuerrrechner, SCADA-Systeme, IoT-Komponenten und eingebettete Systeme – über den gesamten Lebenszyklus hinweg im Blick zu behalten – von der Beschaffung über Nutzung und Betrieb bis zur Ausmusterung.
Der entscheidende Unterschied zum klassischen Inventar- oder Lizenzmanagement: Integriertes ITAM vernetzt die Daten aus verschiedensten Quellen – etwa Einkauf, CMDB (Configuration Management Database), Security-Tools oder Cloud-Plattformen – und führt sie zusammen. CMDB-Einträge werden mit Lizenzinformationen verknüpft, Einkaufsdaten mit Nutzungsstatistiken abgeglichen, Security-Scans mit Inventardaten kombiniert. Dadurch entsteht eine einheitliche Datenbasis, die den kompletten Lebenszyklus jedes IT-Assets abbildet.
CIOs, CTOs, IT- und OT-Manager erhalten so Antworten auf drängende operative Fragen: Welche Server laufen mit veralteten Betriebssystemen? Welche Systeme laufen zukünftig aus dem Wartungszyklus? Welche Cloud-Instanzen verursachen unnötige Kosten? Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Cybersecurity, die durch integriertes IT-Asset-Management gestärkt wird.
Die europäische Cybersicherheitsagentur ENISA betont in ihrem „Threat Landscape 2024“-Bericht:
„The lack of a comprehensive asset inventory is still one of the main challenges for organizations to manage cyber risks effectively. Without clear visibility of assets, organizations struggle to detect incidents, respond timely and maintain resilience.“
Ohne einen vollständigen Überblick über Systeme und Abhängigkeiten bleibt jede Sicherheitsstrategie lückenhaft. Wenn nicht klar ist, welche Geräte, Anwendungen oder Schnittstellen im Einsatz sind, greifen Maßnahmen wie Patch-Management, Incident Response oder Business-Continuity nur eingeschränkt – Angriffe werden später erkannt, Ausfälle dauern länger an, Risiken steigen.
Doch integriertes IT-Asset-Management bietet noch weitere Vorteile. Viele Unternehmen unterschätzen, dass dieselbe Datenbasis, die für Sicherheit sorgt, auch Innovation und Wertschöpfung ermöglicht – sofern sie aktiv genutzt wird.
Die größte Stärke von integriertem ITAM liegt darin, dass es verlässliche Daten über alle IT- und OT-Ressourcen liefert. Mit diesem Gesamtbild können Unternehmen:
Anstatt nur Kosten zu verursachen, wird die integrierte IT so zu einem echten Gestaltungsfaktor – und trägt messbar zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit bei.
Lizenzen, Wartungsverträge und Cloud-Dienste gehören zu den größten Kostenblöcken in der IT – und wachsen oft unkontrolliert. Studien von Gartner zeigen: Unternehmen mit aktivem Software Asset Management sparen im Schnitt bis zu 30 % unnötiger Ausgaben.
Integriertes ITAM sorgt hier für Klarheit:
Die Transparenz verhindert Fehlkäufe und Überlizenzen, macht versteckte Kosten sichtbar und hilft, bestehende Verträge optimal auszuschöpfen. Kurz: Mit integriertem ITAM wird die IT nicht teurer, sondern effizienter.
Geschäftsprozesse hängen heutzutage von einer Vielzahl technischer Systeme ab – von Kernanwendungen in der IT über Netzwerke und Cloud-Services bis hin zu den eingesetzten OT-Systemen. Mit integriertem ITAM lassen sich diese Abhängigkeiten klar abbilden, vor allem in Kombination mit Enterprise Architecture Management (EAM)
Die ENISA warnt: „Critical asset dependencies are too often undocumented, which undermines both incident response and business continuity planning.“
Fehlen solche Informationen, bleibt im Ernstfall unklar, welche Systeme für den Geschäftsbetrieb wirklich kritisch sind. Mit dokumentierten Abhängigkeiten hingegen können Unternehmen:
So wird sichtbar, welche Anwendungen welche Prozesse tragen – und wo gezielte Verbesserungen den größten Hebel haben.
Erst wenn Daten aktiv genutzt werden, entfaltet integriertes ITAM sein volles Potenzial:
Die ENISA bringt es auf den Punkt:
„Maintaining up-to-date asset inventories – covering IT, OT and IoT components – is a foundation for any modern cyber defence strategy.“
Für Unternehmen heißt das: Verteidigung reicht nicht. Entscheidend ist, integriertes ITAM als aktiven Enabler für Wachstum und Transformation zu verstehen.
Sie möchten erfahren, wie Sie Ihre IT-Landschaft ganzheitlich erfassen und steuern? In unserem On-Demand-Webinar zeigen wir Ihnen, wie modernes integriertes IT-Asset-Management funktioniert – praxisnah und mit konkreten Anwendungsfällen.
Für einen vertiefenden Einblick in den Aufbau zukunftssicherer IT-Architekturen empfehlen wir außerdem unsere Seite zur Architekturentwicklung.
Seit mehr als 25 Jahren begleitet Dr. Oliver Höft Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Entwicklung, Bewertung und Umsetzung komplexer IT-Architekturen sowie im Innovations- und Datenmanagement. Er verantwortet den Aufbau konzernweiter Enterprise-Architektur-Funktionen, die Gestaltung großer Digitalisierungsprojekte und das Management von IT-Systemen und Applikationslebenszyklen.