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Ausgangssperre in Frankreich und Belgien; was tut Deutschland?

Der WHO-Generaldirektor hat bereits am 11.03.2020 das Coronavirus (COVID-19) zu einer Pandemie erklärt. Deutschland und einige andere Länder schließen teilweise ihre Grenzen. In Frankreich hat Präsident Macron sogar eine Ausgangssperre verhängt. Die französische Bevölkerung darf nur noch für notwendige Anlässe vor die Tür, dazu zählen zum Beispiel Arztbesuche und Lebensmitteleinkäufe. In Deutschland herrscht noch keine Ausgangssperre, aber die Bundesregierung und die Regierungschefs der Bundesländer haben verschiedene Vorsichtsmaßnahmen für ein einheitliches Vorgehen beschlossen. Diese werden das öffentliche Leben weiter einzuschränken, damit soziale Kontakte zunehmend begrenzt werden. 

Zu den Maßnahmen zählen:

  • die Schließung von Geschäften (Ausnahmen gelten für Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Banken und Tankstellen), Auflösung des Sonntagsverkaufsverbotes
  • Restaurants dürfen nur noch in der Zeit zwischen 6 Uhr morgens und 18 Uhr öffnen
  • Schließung von Bars, Clubs, Theatern, Kinos, Messen, Freizeit- und Tierparks, Sportanlagen, Spielplätzen und ähnlichen Einrichtungen
  • Hotels und andere Unterkünfte sollen vorübergehend keine Übernachtungen für Touristen anbieten. Nur noch Übernachtungen "zu notwendigen Zwecken" sind erlaubt.
  • Gottesdienste werden ausgesetzt, ebenso wie Treffen von Vereinen und Busreisen
  • besondere Regelungen für Besuche in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen

Zudem warnt das Auswärtige Amt seit dem 17.03.2020 vor nicht notwendigen touristischen Reisen ins  Ausland und holt dort festsitzende Urlauber zurück nach Deutschland.


Medizinische Eigenschaften des Virus

Die Regierung der Volksrepublik China hat ein vorläufiges Dokument (Version 7) zur Diagnose und Behandlung des Coronavirus erstellt. Ein unabhängiges Team aus Freiwilligen hat dieses übersetzt. Die wichtigsten Informationen haben wir hier herausgearbeitet: 

Pathogene Eigenschaften:

  • Das Virus ist empfindlich gegenüber UV-Strahlung und Hitze.
  • Inaktivierung durch lipophile (fettlösliche) Lösungsmittel wie Äther, 75% Ethanol, chlorhaltige Desinfektionsmittel, Peroxyessigsäure, Chloroform

Epidemiologische Merkmale:

  • Infektionsquelle: hauptsächlich infizierte Personen, erst in zweiter Linie Oberflächen
  • Hauptübertragung: Tröpfchen- und Kontaktinfektion

Klinische Merkmale:

  • Inkubationszeit: 1-14 Tage, in der Regel zwischen 3-7 Tage

Die Anamnese sollte erfolgen, falls Krankheitssymptome innerhalb von 14 Tagen auftreten, nach:

  • Reise- oder Wohnaufenthalt in Risikogebieten bzw. umliegenden Regionen. 
  • Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Fall (positives Ergebnis des PCR-Gentests). 
  • Kontakt zu einem Patienten mit Fieber oder respiratorischen Symptomen aus Risikogebieten bzw. umliegenden Regionen. 
  • Zwei oder mehreren bestätigten Krankheitsfällen mit Fieber bzw. respiratorischen Symptomen im näheren Umfeld wie z. B. in der Familie, in Büros und Schulen.


Neues zur Übertragung und Immunität

Nach einer neuen Einschätzung von Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, überlebt das Virus auf Oberflächen nur bis zu acht Stunden. Das Virus übersteht keine Trockenheit. Das bedeutet, wenn die Trägerflüssigkeit (z. B. Schleim) trocknet, stirbt das Virus. 
In der Luft (z. B. durch Husten) kann das Virus, solange es sich in einem feuchten, schwebenden Tröpfchen befindet, bis zu 20 Minuten verbleiben. Eine der wichtigsten Maßnahmen bleibt daher: Abstand halten. Um dies zu gewährleisten, sollte man versuchen Situationen zu vermeiden, in denen man keinen Einfluss hat, wie nah man anderen Menschen kommt (z. B. überfüllte Bahn, enge Supermarktschlange). 

Podcast 15: In einer neuen Studie an Affen wurde herausgefunden, dass diese nach einer Infektion immun geworden sind. Davon kann theoretisch abgeleitet werden, dass auch Menschen für eine gewisse Zeit immun werden könnten. Bei betroffenen Menschen hat man bereits herausgefunden, dass sich im Vergleich zu anderen Krankheiten, wie zum Beispiel SARS, sehr schnell Antikörper bilden. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem schnell reagiert. Zwar waren die vorgefundenen Antikörper keine neutralisierenden, trotzdem wurden die betroffenen Menschen gesund. Daraus lässt sich schließen, dass das Immunsystem anderweitig reagiert. Vermutlich wird das Coronavirus durch eine zelluläre Reaktion (vermutlich zytotoxische T-Zelle) eliminiert.


Verfügbarkeitsprobleme von Software durch erhöhte Nutzung aufgrund von Home-Office

Wir, bei HiSolutions, haben bereits früh proaktiv unsere Mitarbeiter ins Home-Office verlagert. Als online Meeting-Software nutzen wir, für die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und intern, die Anwendung WebEx von Cisco. Aufgrund der stark erhöhten Nutzung, auch durch andere Firmen, kann es teilweise noch zu Performance-Einschränkungen kommen. Allein in China ist die Nutzung um den Faktor 22 angestiegen. Cisco arbeitet bereits daran, die Kapazitäten hochzufahren. Wir möchten dieses Beispiel dafür nutzen, auch Sie vor möglichen Verfügbarkeitsproblemen zu warnen. Versuchen Sie auch im Home-Office weiter möglichst redundant zu arbeiten. Die Deutsche Telekom erklärte, sie habe Vorbereitungen getroffen, um den Netzbetrieb auch bei einer Verschärfung der Situation zu gewährleisten.


Gezielte Cyberangriffe mit Bezug auf Corona

Als wären die Einschränkungen und finanziellen Verluste durch Corona für Unternehmen nicht schon Belastung genug, so müssen sich Unternehmen nun auch vor Kriminellen schützen, die versuchen, die Lage auszunutzen. Die WHO und das National Cyber Security Centre Großbritanniens warnen, dass Kriminelle sich als WHO- oder CDC- (US-Seuchenschutzbehörde) Mitarbeiter ausgeben, um mit Hilfe von Phishing- oder Ransomware-Attacken Geld und sensible Daten zu stehlen. Auch bekannt wurde bereits, dass über vermeintliche Corona-Dashboards Kriminelle versuchen, Malware zu verbreiten. Außerdem soll es betrügerische Webseiten geben, die mit verfügbarer Schutzausrüstung werben, um Daten abzugreifen. Die Attacken werden voraussichtlich parallel zu der Ausbreitung des Virus weiter zunehmen. Gezielte Cyberangriffe in Deutschland mit Bezug auf das Coronavirus wurden laut BSI noch nicht festgestellt. Trotzdem empfehlen wir neben der allgemeinen Achtsamkeit gegenüber unbekannten E-Mails und Webseiten eine Sensibilisierung der Mitarbeiter für diese Gefahr.

Der perfekte Köder: Cyberkriminelle nutzen die Corona-Panik

Quelle: Handelsblatt

Hackers are using coronavirus maps to spread malware

Quelle: weforum.org

Cyber criminals exploit coronavirus disruption

Quelle: Financial Times


Lichtblicke

Vielleicht kann der Blick nach China etwas beruhigen: Inzwischen scheint es dort mit der Wirtschaft langsam wieder aufwärts zu gehen. 

China: So erholt sich die Wirtschaft vom Coronavirus

Quelle: Capital

 

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Stefan Nees

Director Security Consulting
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