Software-Transparenz: Warum eine fehlende Übersicht Ihre IT lähmt

 

In 75 % der Unternehmen fehlt ein klarer Überblick über die eingesetzte Softwarelandschaft – das zeigen unsere Erfahrungen aus zahlreichen Beratungsprojekten im Bereich Enterprise Architecture Management (EAM). Der Grund? Veraltete, redundante Systeme, intransparente Prozesse, unklare Zuständigkeiten und ein fehlender zentraler Zugang zu architekturrelevanten Informationen. Die Folge? Strategische Fehlentscheidungen, steigende Kosten und massive Sicherheitsrisiken. In diesem Blogbeitrag zeigen wir, warum Transparenz in der Softwarelandschaft entscheidend für die Zukunftsfähigkeit Ihrer IT ist, welche Ursachen zu fehlender Übersicht führen – und wie Sie mit konkreten Maßnahmen gegensteuern können.

 

Versteckte Komplexität: Weshalb Software-Transparenz oft fehlt

1. Heterogene Verwaltung von Software-Assets

Viele Unternehmen speichern Informationen zur Softwarenutzung in verschiedenen Tools und Verzeichnissen: Excel-Listen, Access-Datenbanken, SharePoint, EAM-Repositories oder SAM-Tools. Diese Insel-Lösungen sind:

  • Nicht synchronisiert
  • Unvollständig oder widersprüchlich
  • Uneinheitlich benannt und kategorisiert

Ein Beispiel: Dasselbe System wird intern mit verschiedenen Begriffen beschrieben – "CRM-Tool", "Salesforce", "Kundendatenbank". Das erschwert Vergleiche, Bewertungen und strategische Entscheidungen massiv.

 

2. Aufwändige, intransparente Prozesse zur Datenpflege

Gerade in dynamischen IT-Umgebungen verändert sich die Softwarelandschaft kontinuierlich. Dennoch fehlen oft klar definierte Prozesse zur Pflege dieser Informationen. Typische Symptome:

  • Kein fester Rhythmus für Aktualisierungen
  • Fehlende Zuständigkeiten und Rollen
  • Datenpflege als „lästige Pflicht“ statt strategischer Prozess

In einigen Unternehmen wird die Pflege von Softwaredaten sogar viermal jährlich manuell angestoßen – ohne Ergebnisqualität zu sichern.

 

3. Fehlender zentraler Zugang zu EAM-Informationen

EAM-relevante Informationen wie Architekturpläne, Entscheidungsvorlagen oder Prozesslandkarten sind verteilt und schwer zugänglich. Die Einstiegspunkte sind unklar, das Wissen darüber liegt bei wenigen Personen. Zudem schrecken aufwändige Pflegeprozesse ab, neue Informationen einzupflegen.

Die Folge:

  • Zeitaufwändige Recherchen
  • Redundante Dokumentation
  • Frustrierte Projektteams

Ohne klaren Einstiegspunkt ins EAM-Repository (bzw. entsprechende Governance-Strukturen) bleiben wichtige Daten in Datensilos verborgen.

 

Die Folgen fehlender Transparenz: Wenn IT zum Risikofaktor wird

Die Auswirkungen mangelnder Software-Transparenz sind oft nicht sofort sichtbar – aber mit der Zeit gravierend:

Fragmentierung der IT-Landschaft: Ohne Gesamtübersicht entstehen Insellösungen, redundante Anwendungen und inkonsistente Datenhaltung.

Steigende Betriebskosten: Veraltete Systeme verursachen steigende Wartungskosten. Ineffizient genutzte Ressourcen, z. B. doppelt bezahlte Softwarelizenzen, treiben die IT-Ausgaben unnötig in die Höhe.

Sinkende Innovationskraft: Die IT verliert an Reaktionsgeschwindigkeit, weil sich Schnittstellen und Abhängigkeiten nur schwer nachvollziehen lassen.

Ressourcenverschwendung: Fachkräfte werden mit unproduktiver Datenpflege blockiert.

Steigende Sicherheitsrisiken: Unbekannte Softwarekomponenten bergen Sicherheitslücken. Ohne Klarheit zu Vendor-Abhängigkeiten oder Migrationsbarrieren können kritische Risiken nicht aktiv gemanaged werden.

 

Der Weg zur Transparenz: Was Sie jetzt tun sollten

1. Softwaredaten zentralisieren

Führen Sie verteilte Kataloge zusammen und überführen Sie sie in ein zentrales, gut strukturiertes EAM-Repository, das als Single Source of Truth dient. Einheitliche Metadaten und Taxonomien schaffen Ordnung.

2. Rollen und Prozesse klären

Definieren Sie klare Verantwortlichkeiten für Datenpflege und Softwareinventarisierung. Etablieren Sie Prozesse, die regelmäßig und automatisiert ablaufen.

3. Zugänge vereinfachen

Sorgen Sie für intuitive Zugriffspunkte auf Architektur- und Softwareinformationen, die für alle relevanten Stakeholder zugänglich ist. Je einfacher die Pflege und Recherche, desto höher die Datenqualität.

4. Quick Wins schaffen Vertrauen

Beginnen Sie mit einem geschäftskritischen Bereich oder einem Modernisierungsprojekt. Zeigen Sie schnell Erfolge, um Stakeholder zu überzeugen.

 

Fazit: Transparenz als Grundlage strategischer IT-Entscheidungen

Ein sauber dokumentiertes, aktuelles Software-Portfolio ist kein „Nice-to-have“, sondern die Grundlage für erfolgreiche IT-Transformationen. Ohne eine belastbare Sicht auf die Softwarelandschaft fehlt die Grundlage für strategische IT-Steuerung. Wer diese Lücke ignoriert, riskiert Innovationsstaus, unnötige Kosten und operative Risiken. Software-Transparenz ist der erste Schritt zu einer zukunftsfähigen, agilen IT.

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Autoren

Andreas Kimmel ist Senior Consultant mit Schwerpunkt auf Architekturmanagement und IT-Strategie. Er berät Organisationen bei der Einführung und Weiterentwicklung von Enterprise-Architekturprozessen – von der Konzeption zentraler EAM-Repositories über die Etablierung von Architektur-Governance bis hin zur Steuerung komplexer IT-Großprojekte. Seine Erfahrungen aus dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft kombiniert er mit methodischer Tiefe in TOGAF, ArchiMate und modernen EAM-Tools wie LeanIX.

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Alexander Frey ist Managing Consultant mit Schwerpunkt auf der strategischen Gestaltung komplexer IT-Architekturen. Er unterstützt Unternehmen dabei, Geschäftsprozesse, Datenmodelle und IT-Systeme wirksam aufeinander abzustimmen – etwa bei der Einführung konzernweiter Plattformen, der Standardisierung von Architekturen oder in der agilen Produktentwicklung. Seine Projekterfahrung in Konzernen und Start-ups verbindet er mit methodischer Expertise in TOGAF, Business-Analyse, Prozess- und Datenarchitektur.

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